03.02.2021Fritz Esser wird nicht neuer Leiter Medien & Kommunikation beim 1. FC Köln
Nach heftigen Protesten aus dem Umfeld des 1. FC Köln gegen den neuen Medienchef Fritz Esser reagierte der Klub - und nahm die Personalie zurück.
Entflammt waren die Proteste an der Person Fritz Esser. Als ehemaliger Springer-Journalist (Bild) war er in der Vergangenheit mehrfach mit ausfälligen Beiträgen gegen die Fanszene des 1. FC Köln aufgefallen. Als dann auch noch Kommentare auffielen, die manchen Fans zu wenig distanziert zur AfD erschienen, wurde der Klub hellhörig und am Ende schwach. Eigentlich hätte Esser zum 1. Mai seinen Job antreten sollen, daraus wird nun nichts.
Vorstand und Geschäftsführung des 1. FC Köln sowie Fritz Esser haben entschieden, auf die ab 1. Mai avisierte Zusammenarbeit mit ihm als neuem Leiter Medien & Kommunikation zu verzichten.
Präsident Dr. Werner Wolf und Geschäftsführer Alexander Wehrle sagen: „Toleranz, Fairness, Offenheit und Respekt sind als zentrale Werte in der Charta des FC festgeschrieben. Sie sind das Leitbild für den gesamten Verein und damit auch für uns Verantwortliche und unsere Mitarbeiter. Beim Auswahlprozess sind Fehler gemacht worden. Seit der Veröffentlichung haben uns Vorwürfe erreicht, die wir vorher hätten prüfen müssen. Daraus werden wir Konsequenzen ziehen. Wir bitten alle Mitglieder und Fans um Entschuldigung. Wir haben Herrn Esser als integren Menschen mit demokratischem Wertegerüst kennengelernt. Dennoch haben wir uns nach intensivem Austausch entschieden, auf die Zusammenarbeit zu verzichten.“
Fritz Esser sagt: „In den vergangenen Tagen wurde ich in sozialen Netzwerken fälschlich als Nazi und AfD-Sympathisant beschimpft und in einigen Foren aufs Übelste beleidigt. Hieraus leitete sich eine Debatte um meine Person ab. Ein guter Kommunikator sollte aber nie selbst im Mittelpunkt stehen. Die Diskussionen um meine Einstellung lenkt davon ab, worum es gehen sollte: den 1. FC Köln nach vorne zu bringen. Deshalb halte ich es für richtig, die Position als Leiter Medien & Kommunikation nicht anzutreten. Eines möchte ich allerdings klarstellen: Ich stehe hinter jedem Buchstaben der FC-Charta wie auch hinter der liberalen Grundordnung unserer Demokratie und lehne extreme und extremistische Parteien jeder Art ab. Wer mich kennt, kann daran keinen Zweifel haben.“