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SC Paderborn
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24.11.2019

Der SC Paderborn: Die Unverdrossenen

Von Carsten Schulte - Beim SC Paderborn dürften sie nach dem Freitagsspiel in Dortmund noch immer zwischen Enttäuschung und Stolz schwanken. Es fällt aus Paderborner Sicht auch etwas schwer, das Spiel einzuordnen.


Die einfachste Variante wäre, den BVB schlecht zu reden. Dafür gäbe es auch einige Ansätze. Viel zu behäbig und langsam agierte die Borussia gegen Paderborns schnelle Spitzen und oft schnörkelloses Spiel. Die drei Tore für Paderborn? Mit brutalen Bällen hinter die Kette des BVB herausgespielt, schmerzhaft für Borussia, und dann mit ebenso brutaler Effizienz abgeschlossen. Frei vor Bürki behielten Mamba und Holtmann die Nerven. 3:0 zur Pause, das klang nach Sensation und dem zweiten Saisonsieg des SC Paderborn. Und die Schwarz-Gelben, die mit ihren eigenen Chancen fahrig umgingen, mussten den Liebesentzug des eigenen Publikums verkraften. Pfiffe und sogar hämischer Applaus für die ostwestfälischen Nachbarn waren deutliche Warnsignale. Der Auftritt passte in die bisherige Saison der Borussia, in der sich phasenweise starke Auftritte mit unerklärlichen Schwächephasen abwechseln.

Aber wie gesagt: Es wäre die einfache Variante, das alles nur dem BVB in die Schuhe zu schieben. Es ist nämlich auch Paderborns Spiel, das auf Klarheit angelegt ist. Und um das ganze Ausmaß der Paderborner Leistung zu bewerten, genügt ein Blick auf den Kader des SCP. Als sich der SC Paderborn im Mai 2018 aus der 3. Liga verabschiedete (mit einem 4:2-Sieg bei Fortuna Köln), standen sieben (!) Kicker auf dem Feld oder im Kader, die auch am Freitag in Dortmund dabei waren. Fünf davon spielten (Michel, Zolinski, Collins, Schonlaus, Antwi-Adjej). Was da rund um die Benteler-Arena in den vergangenen Jahren gewachsen ist, muss manchen Konkurrenten schamhaft erblassen lassen.

Die Liga-Statistik des SC Paderborn

Nun geht es im Fußball aber nicht um romantische Geschichten, sondern ganz pragmatisch um Punkte. Mit jetzt fünf davon nach zwölf Spieltagen wird es für den SC Paderborn vielleicht zur (übergroßen?) Aufgabe, den Klassenerhalt zu realisieren. Ein Sieg beim BVB hätte Augsburg bis auf drei Punkte herangebracht. Natürlich sind auch fünf Punkte keine unerreichbare Hürde und der 2:0-Sieg gegen Düsseldorf zeigte, was möglich ist. Aber rein sportlich betrachtet war das 3:3 am Ende eben doch zu wenig. Auswärts beim BVB einen solchen Vorsprung zu verspielen, ist bitter – und das ist der Teil, der dann für die Borussia spricht. Die offensive Qualität des Teams ist spürbar und ermöglicht es dem Klub, auch scheinbar hoffnungslose Situationen noch zu lösen. Dass bei den Schwarz-Blauen später die Kräfte schwanden und auch Verletzungspech dazu kam (Vasiliadis musste schon früh raus, Holtmann später), machte die Sache für den Aufsteiger nicht leichter. Da sind dann Unterschiede im Kader nicht zu kaschieren.

Auch deswegen hatte Trainer Steffen Baumgart später auf der Pressekonferenz das Wort „Enttäuschung“ nicht akzeptiert. Stattdessen sei er „glücklich und zufrieden“ mit dem Punkt.

Nach der Partie herrschte auch im Paderborner Block nur kurz Ernüchterung. Dann setzte der Trotz ein und schon kurz danach musste Steffen Baumgart auf den Zaun. La Ola, Humba, Applaus für ihn und alle anderen. Die Fans können schon einschätzen, was für eine Leistung dieser gesamte Klub in den vergangenen zwei Jahren erbracht hat – und dieser Erfolg ist nicht zuletzt mit dem Trainer verbunden. Baumgart ist fraglos ein Glücksgriff für den SCP. Denn der Trainer verordnet seinem Team Angriffsfußball. Da werden keine Mauern errichtet oder Defensivriegel massiert. Das gibt das Team her, dafür braucht es die richtigen Spieler, und dafür Leute, die dieses Team zusammenstellen. Das war in der Vergangenheit eine Leistung von Sportchef Markus Krösche (Mitglied der Paderborner „Jahrundertelf“ und nicht zufällig jetzt Sportdirektor in Leipzig) und eben Baumgart. Der will sein Team nicht in Ehrfurcht erstarrt sehen, wie er noch vor dem Spiel in Dortmund formulierte. Sondern Angriffsfußball spielen. Das klappt naturgemäß gegen Top-Teams immer etwas besser, weil sich dort in aller Regel Räume ergeben (was beim BVB am Freitag eine Schwäche war). Gegen defensiv orientierte Teams tut sich auch der SC Paderborn schwer. So ist das eben. Und natürlich ist die Defensivreihe des SCP nicht unbedingt die Stärke des Teams. 29 Gegentore sind eine vergleichsweise große Hürde, nur Mainz kassierte noch ein Gegentor mehr.

Paderborn ist (nur) phasenweise auf Augenhöhe, häufiger aber nicht. Die Kontinuität von Spitzenteams kann der SCP nicht liefern und gerade mit Blick auf die Spieler, die binnen zwölf Monaten zwei Klassen höher ihre Leistung bringen müssen, gibt es eben einen sportlichen Rückstand. Es geht in Paderborn darum, Spieler weiterzuentwickeln und dieser Prozess dauert einfach noch. Aber unterm Strich steht nach Freitag der fünfte Saisonpunkt in der Bilanz und beim SC Paderborn arbeitet man weiter.







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